Humboldt-Stipendiat erforscht die ableitenden Tränenwege am Auge

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Foto: SBN Chary

Die Medizinische Fakultät freut sich, am Lehrstuhl für Anatomie II einen weiteren Humboldt-Stipendiaten begrüßen zu können: Dr. Mohammad Javed Ali will im Rahmen seines Humboldt-Stipendiums für erfahrene Wissenschaftler die Funktion und die Pathophysiologie der ableitenden Tränenwege besser verstehen.

Unsere verbrauchte Tränenflüssigkeit wird von der Augenoberfläche über die ableitenden Tränenwege in die Nase abgeleitet. Funktionsstörungen in diesem System sind häufig. So leidet beispielsweise 1 von 100 Neugeborenen an Tränenträufeln, wobei die Tränenflüssigkeit über die Wange abläuft.  Aber auch Entzündungen, Steinbildungen, Tumoren und Verletzungen sind häufige Ursachen von Funktionsstörungen in den ableitenden Tränenwegen. Da bereits nachgewiesen ist, dass Hormone bei den Erkrankungen der ableitenden Tränenwege häufig eine Rolle spielen, wird sich Dr. M.J. Ali am Lehrstuhl für Anatomie II von Prof. Dr. F. Paulsen vor allem darauf konzentrieren, die Zusammensetzung der Hormone sowie deren Wirkung in den Tränenkanälen zu untersuchen.

Dr. M. J. Ali ist ein international bekannter Wissenschaftler auf dem Feld der Dakryologie, die sich mit den ableitenden Tränenwegen und der Tränendrainage beschäftigt. Der Forscher leitet das Govindram Seksaria Institut of Dacryology am L.V. Prasad  Eye Institute in Hyderabad, Indien. Es handelt sich dabei um das weltweit einzige Institut, das sich speziell mit Erkrankungen der ableitenden Tränenwege beschäftigt. Dr. M. J. Ali ist auf dem Gebiet der plastischen Augenchirurgie ausgebildet. Der Forscher hat mit 32 Jahren bereits mehr als 200 Fachartikel veröffentlicht und ist Mitglied der Redaktionsleitung von fünf großen Wissenschaftszeitschriften.