Hohe Auszeichnung für bahnbrechende Strahlenforschung

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Preisübergabe auf der ERRS 2024 in Aveiro, Portugal: Preisträger Prof. Dr. Udo Gaipl, Leiter der Translationalen Strahlenbiologie des Uniklinikums Erlangen, (l.) und Dr. Peter Sminia, Präsident der ERRS. Foto: Dr. Tânia Isabel Sousa Caetano

Prof. Dr. Udo Gaipl erhält international bedeutenden „Bacq and Alexander Award“ 2024 der European Radiation Research Society

Bei der 48. Jahrestagung der European Radiation Research Society (ERRS) wurde Prof. Dr. Udo Gaipl im portugiesischen Aveiro für seine außerordentlichen Beiträge zur Strahlenforschung mit dem renommierten „Bacq and Alexander Award“ ausgezeichnet. Der Leiter der Translationalen Strahlenbiologie an der Strahlenklinik (Direktor: Prof. Dr. Rainer Fietkau) des Uniklinikums Erlangen konnte die Jury vor allem mit seinen bahnbrechenden Arbeiten zur translationalen Strahlen- und Immunbiologie überzeugen. Gemeinsam mit seinem Team wies Prof. Gaipl die wichtige Rolle von immunologischen Mechanismen nach einer Strahlenexposition nach – insbesondere bei der Therapie von gut- und bösartigen Erkrankungen sowie zusätzlich bei strahlenschutzrelevanten Szenarien.

Obwohl die Radiobiologie und die Immunologie wissenschaftlich schon vor Jahrzehnten in Zusammenhang gebracht wurden, waren Forschende lange Zeit der Annahme, dass Strahlung sich schädigend auf das Immunsystem auswirkt und keine immunologische Therapie-Relevanz z. B. in der Strahlentherapie von Tumoren hat. Prof. Gaipl untersucht zusammen mit seinem Team in der von ihm 2007 gegründeten Strahlenimmunbiologie an der Erlanger Strahlenklinik die immunologischen Wirkungsmechanismen ionisierender Strahlung. Die Erkenntnisse der Forschenden zeigten, wie sich diese Prozesse für die Therapie von gutartigen entzündlich-degenerativen und für Tumorerkrankungen nutzen lassen. Heute werden bei einigen Tumorarten bereits Kombinationen aus Strahlen- und Immuntherapien sehr erfolgreich eingesetzt. Auch die Strahlendosis bei der Behandlung gutartiger Erkrankungen konnte dank der Forschungsergebnisse von Prof. Gaipl reduziert und optimiert werden.

Neben diesen bedeutenden wissenschaftlichen Beiträgen für verbesserte Therapieansätze liefert die Forschung der Translationalen Strahlenbiologie auch wertvolle Erkenntnisse für den Strahlenschutz. „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung für mein Team, da wir uns über Jahre hinweg gemeinsam durchgebissen haben und jetzt unser Ziel erreichen konnten, indem unsere Forschungsergebnisse Therapierelevanz erlangt haben“, sagte Prof. Gaipl bei der Preisverleihung.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Udo Gaipl
09131 85-44258
udo.gaipl(at)uk-erlangen.de

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