Staatsexamensfeier Sommer 2017

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Absolventinnen und Absolventen der Staatsexamensfeier Juli 2017

Am Samstag, den 8. Juli 2017, fand die 26. Feier für die Absolventinnen und Absolventen des Staatsexamenssommersemesters 2017 im Redoutensaal statt. Das Wetter, außen wie innen, war herrlich, das Klima subtropisch, die präparatorische Hektik groß, die Zahl der Akteure professionell differenziert (Saalmanagement, Catering, Technik), also größer als früher, daher die Inzidenz kleiner, jedoch mit Improvisationskunst zu behebender Probleme auch höher.

Der Beginn cum tempore, da die Reihung der einziehenden Absolventen alphabetisch, nicht nach freundschaftlicher Gruppenpräferenz wie sonst, logistisch schwieriger umzusetzen war. Schließlich der Einzug von mehr als 120 sehr ansprechend gekleideten Damen und Herren und deren Platznahme auf festlich weiß cachierten Bierbänken unter dem Applaus der Gäste und der feierlich gemixten Popmusik aus der Anlage eines exzellenten DJ. Nach dem vom Medizinerchor unter der Leitung von Dr. Johannes Havla lebhaft vorgetragenen „Rhythm of life“ und der Grußnote des Dekans, wie immer gewürzt mit kritischen Anmerkungen zu aktuellen Gesundheits- und hochschulpolitischen Fragen, die berechtigterweise mit zustimmendem Applaus (auch mit den Füßen) quittiert wurden, thematisierte der Festredner Prof. Dr. K.-H. Leven den Professoren-Waffenschein-Streit aus den 1960er Jahren. Dabei ging es ihm weniger um die Darstellung dieser „Raubersg’schicht“, sondern um die Frage, wie es sich mit der historischen Wahrheit, oder vielmehr mit dieser im Allgemeinen verhielte. Als profundem Kenner der Antike war es ihm ein Leichtes, den Bogen von Thukydides zu den fake news unserer Zeit zu spannen, und den Festgästen wird die Story vom „Huhn mit dem Gipsbein“ in Erinnerung bleiben.

Eine kreative Neuerung begleitete die Überreichung der Mappen mit den Glückwunschschreiben (und  vor allem einem Flyer des Alumni-Vereins) sowie des Hippokratischen Eides an die Absolventen: Wunderbar gemixte, feierliche Klänge entschwebten den Lautsprecherboxen des DJ, taktvoll bei der Verlesung der Namen durch den Dekan schweigend. Das hatten wir noch nie, sollten es aber beibehalten! Der Hippokratische Eid wurde diesmal von Prof. Dr. C. Ostgathe in seiner Funktion als Studiengangvertreter Humanmedizin überreicht (der bisher mit diesem Amt betraute Verfasser dieser Zeilen hat ihn nur gerollt). Die gemeinsame Deklamation des Genfer Gelöbnisses bildete den rituellen Höhepunkt der Feier.

Herr Kollege Rath, Mathematiker in Zweitberufung, sprach stellvertretend für seine Kommilitonen von den Freuden und Leiden der Studienzeit und wusste dies mit interessanten, in diesem Zusammenhang noch nie vernommenen quantitativen Daten zu illustrieren.

Die vorzüglichen Speisen des Büffets hätten noch gut und gerne für weitere hundert Gäste gereicht, hätte es nur die Möglichkeit gegeben, den Redoutensaal, diese vortreffliche location, rechtzeitig unter Wahrung der Denkmalschutzbestimmungen zu erweitern, und wenn’s auch nur ein „Saalettl“ ergeben hätt‘. Das Dinner wurde von dezenten jazzigen Klängen des Manuel Schmidtlein-Quartetts (Schmidtlein/Schmidt/Hilgert/Neuhuber) begleitet, und ab etwa 22 Uhr wurde getanzt. Es war, was ja nicht selbstverständlich schien, eine der schönsten Examensfeiern!

Weitere Informationen

Winfried Neuhuber

 

alle Fotos: R. Windhorst