Deutscher Krebspreis an Professor Brabletz

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Auf dem Parlamentarischen Abend des Deutschen Krebskongresses in Berlin wurde am 22. Februar 2018 der Deutsche Krebspreis 2018 verliehen. Preisträger der Kategorie „Experimentelle onkologische Grundlagenforschung“ ist Professor Dr. Thomas Brabletz vom Lehrstuhl für Experimentelle Medizin I mit dem Schwerpunkt Pathogeneseforschung. Er erhält die Auszeichnung für seine Arbeiten zur Plastizität von Krebszellen.

Über den Preisträger

Im Zentrum der Forschungsarbeiten von Thomas Brabletz steht die Frage nach der Entstehung von Metastasen. Er ging dabei von der Beobachtung aus, dass die Zelldifferenzierung beim Darmkrebs an der Invasionsfront anders verläuft als im Zentrum des Tumors. Als einer der ersten Wissenschaftler schlug Thomas Brabletz ein Metastasierungsmodell vor, bei dem migrierenden Krebsstammzellen eine wesentliche Bedeutung zukommt.

Für die Etablierung und Ausbreitung dieser Zellen werden längst stillgelegte Signalwege aktiviert, die der Körper während seiner Entwicklung als Embryo nutzte, etwa der EMT (epithelial–mesenchymal transition)-Signalweg.

Das Bild verdeutlicht optisch die Forschungstätigkeit von Prof. Brabletz. Es geht um die Anpassungsfähigkeit von Krebszellen während der Metastasierung.
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Das Schlüsselmolekül dieses Signalwegs, der Transkriptionsfaktor ZEB1, aktiviert eine Vielzahl an Genen, die ein aggressives Tumorwachstum bewirken. Die Arbeiten des Preisträgers zur Plastizität von Krebszellen durch die wechselseitige Regulation von ZEB1 und sogenannten miRNA markieren ein Durchbruch im Verständnis der Mechanismen bei der Invasion, Ausbreitung, Absiedelung und Therapierestistenz von Metastasen.

Über den Krebspreis

Der Deutsche Krebspreis wird jährlich zu gleichen Teilen für hervorragende Arbeiten in der experimentellen Grundlagenforschung, in der translationalen Forschung und in der Tumordiagnostik und -behandlung verliehen.  Jede Kategorie ist mit 7.500 Euro dotiert. In der Sparte „Klinische Forschung“ wurde Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt (Medizinische Klinik V des Universitätsklinikums Heidelberg, Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg) ausgezeichnet; im Bereich „Translationale Forschung“ wurde Prof. Dr. Michael Baumann (Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg) geehrt.

Der Preis wird auf dem Deutschen Krebskongress in Berlin verliehen. Kriterien sind eine herausragende wissenschaftliche Originalität und die Qualität aktueller und zukunftsweisender Arbeiten im Bereich Onkologie. Diese Leistungen werden in der Regel durch mehrere bedeutende Beiträge zur Erforschung der Entstehung, der Diagnose oder der Therapie von Krebserkrankungen in einem bestimmten Forschungsgebiet begründet. Stifter des Deutschen Krebspreises sind die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Krebsstiftung.