DFG-Förderung für Grundlagenforschung zur rheumatoiden Arthritis

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Rheumatoide Arthritis (RA) zählt zu den häufigsten chronisch-entzündlichen Autoimmunerkrankungen und betrifft circa ein Prozent der Menschen weltweit. Wie bei anderen Autoimmunerkrankungen richtet sich hierbei das Immunsystem der Betroffenen fälschlicherweise gegen den eigenen Körper und greift Knochen und Gelenke an. Trotz großer Fortschritte in der Therapie ist bis heute keine vollständige Heilung möglich. Die Forschergruppe „Pathways triggering Autoimmunity and Definig Onset of early Reumatoid Arthritis“ (PANDORA) an der Medizinischen Klinik 3 möchte nun die Frühphase der RA genauer untersuchen und verstehen lernen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert dieses Projekt mit vorerst 4 Millionen Euro für 3 Jahre. Die geplante Förderdauer von PANDORA durch die DFG beträgt zwei mal drei Jahre.

Ursachen erforschen

Warum bei RA Patienten eine gegen den Bewegungsapparat gerichtete Autoimmunreaktion entsteht und bei Betroffenen zu schmerzhaften Gelenksentzündungen führt, möchte  PANDORA eingehender untersuchen. Die Wissenschaftler um deren Sprecher, Prof. Dr. Gerhard Krönke, Professor für Translationale Immunologie, und Dr. Mario Zaiss, Lehrstuhl für Innere Medizin III, möchten hierbei die Ursachen der Krankheit besser verstehen, um neue therapeutische Angriffspunkte für Patienten zu identifizieren. Eine zentrale Frage hierbei ist auch der modulierende Einfluss der natürlichen Bakterienflora sowie verschiedener äußerer Faktoren, wie beispielsweise Ernährung, Alkohol und Salzkonsum, auf unser Immunsystem beziehungsweise die Entstehung dieser Autoimmunerkrankung.

Heilungsmöglichkeiten suchen

Die Krankheit und ihre Zusammenhänge auf kleinster, also molekularer und zellulärer Ebene zu verstehen, soll nicht nur neue effektivere und individuellere Therapiestrategien ermöglichen, sondern erstmals die Möglichkeit zur Heilung in greifbare Nähe rücken lassen. „Im Rahmen von PANDORA haben wir eine Studie geplant“, erklärt Prof. Krönke, „bei der wir durch die kombinierte Verabreichung mehrerer therapeutischer Eiweiße, sogenannter Biologika, das gegen den eigenen Körper gerichtete Immunsystem der Betroffenen neu programmieren wollen um zukünftig Chancen auf einen nachhaltigeren Therapieerfolg zu ermöglichen“.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Gerhard Krönke
Tel.: 09131/85-43012