BMBF
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Das MIRACUM-Konsortium (Medical Informatics in Research and Care in University Medicine) wurde zunächst im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (MI-I) des BMBF für eine neunmonatige Konzeptphase (August 2016 bis April 2017) gefördert. Aufgrund der in der Konzeptphase erfolgreich etablierten Pilotprojekte und des erarbeiteten Gesamtkonzepts erhält es nun ab Januar 2018 für die vierjährige Aufbau- und Vernetzungsphase eine Förderung von 32,1 Mio Euro (Forschungsbericht MIRACUM).
Ziel ist es, die derzeit sehr unterschiedlichen Dateninseln aus Krankenversorgung und Forschung in Datenintegrationszentren zusammenzuführen, um die Daten mit Hilfe von innovativen IT-Lösungen für Forschungsprojekte und konkrete Therapieentscheidungen nutzbar zu machen.
Kontakt an der Medizinischen Fakultät: Prof. Dr. H.-U. Prokosch, Lehrstuhl für Medizinische Informatik
Zunehmend mehr Menschen leiden an chronischen Nierenerkrankungen. Es ist davon auszugehen, dass bereits mehr als zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland betroffen sind. Eine Einschränkung der Nierenfunktion kann bis zur Dialysepflichtigkeit fortschreiten. Nierenpatienten haben zudem ein stark erhöhtes Risiko, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, wie z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall, zu erleiden. Die individuellen Krankheitsverläufe sind sehr unterschiedlich. Warum das so ist und von welchen Faktoren ein schneller Krankheitsverlauf abhängt, ist weitgehend unklar.
Kontrollierte klinische Studien waren auf dem Gebiet der Nierenerkrankungen bisher seltener als in anderen Fachdisziplinen. Deshalb wird unter der Leitung der FAU in Zusammenarbeit mit den Universitäten Aachen, Berlin, Freiburg, Hannover, Heidelberg, Innsbruck, Jena, München, Regensburg und Würzburg und einem Netzwerk von etwa 200 niedergelassenen Nephrologen in ganz Deutschland eine große Beobachtungsstudie (Forschungsbericht GCKD) durchgeführt. Ziel ist, an einer sehr großen Patientenzahl über einen langen Zeitraum umfassende Erkenntnisse über die unterschiedlichen Verläufe zu gewinnen und somit Möglichkeiten zur Früherkennung und Behandlung von Nierenerkrankungen zu verbessern – durch gezieltere Nutzung bestehender Methoden und Entwicklung neuer Verfahren. Die Studie wird von der KfH-Stiftung Präventivmedizin und vom BMBF gefördert.
Kontakt an der Medizinischen Fakultät: Dr. H. Meiselbach, Medizinische Klinik 4