Intensivstationen für Angehörige öffnen

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Tobias Heckelsmüller – stellvertretend für das ganze Team – mit dem Zertifikat „Angehörigenfreundliche Intensivstation“. Foto: Franziska Männel/Uniklinikum Erlangen

Nachwuchs-Pflegemanager des Jahres: Tobias Heckelsmüller belegt Platz zwei

Tobias Heckelsmüller, Fachkrankenpfleger für Intensiv- und Anästhesiepflege und stellvertretende Stationsleitung der Neuro-Intensivstation des Uniklinikums Erlangen, belegte bei der Auszeichnung zum Nachwuchs-Pflegemanager des Jahres 2023 den zweiten Platz – von 22 deutschlandweit eingereichten Projekten. Er nahm den Preis, der vom Bundesverband Pflegemanagement e. V. vergeben wird, jetzt beim Kongress Pflege 2024 in Berlin entgegen. Tobias Heckelsmüller und sein Team haben auf Grundlage der Guidelines zur Family Centered Care (familienorientierte Betreuung) ein ganzheitliches Angehörigenkonzept auf der Neuro-Intensivstation implementiert. Dafür erhielten sie Ende 2023 das Zertifikat „Angehörigenfreundliche Intensivstation“ vom Pflege e. V.

Diese Auszeichnung bekommen jene Intensivstationen, die Angehörige jederzeit willkommen heißen und sie als wichtigen Teil der Therapie verstehen. So soll es keine strikten, sondern flexible Besuchszeiten geben. Denn nach neuesten pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen tragen Angehörige wesentlich zur Genesung einer Patientin bzw. eines Patienten bei. Sie kümmern sich, spenden Beistand, schenken Berührungen und sind eine zentrale emotionale Stütze. Zur Family Centered Care gehört es neben offenen Besuchszeiten u. a. auch, proaktive Angehörigengespräche zu führen, Angehörige in pflegerische Maßnahmen einzubeziehen, Kindern den Besuch ihrer Angehörigen auf der Intensivstation zu ermöglichen und spezielle Infomaterialien für Kinder und Erwachsene zu erstellen. „Gerade die Coronapandemie hat uns einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig der Kontakt zu nahestehenden Menschen ist“, erklärt Tobias Heckelsmüller. „Ich bin stolz, dass wir eine Intensivstation geschaffen haben, auf der Angehörige miteinbezogen und mitbetreut werden. Das Ganze war ein Teamprojekt, das wir auch dank unserer Stationsleitung Markus Prinz und Silvia Cichon ganzheitlich umsetzen konnten.“

Linda Schwed, stellvertretende Pflegedienstleitung der Kopfkliniken des Uniklinikums Erlangen, hat Tobias Heckelsmüller für die Umsetzung des Projekts als Nachwuchs-Pflegemanager des Jahres nominiert. „Er hat die Kompetenz, das Wohl der Patientinnen und Patienten, der Angehörigen und der Mitarbeitenden zu vereinen“, sagt sie über ihren Kollegen. „Dank seiner offenen, transparenten Art und seiner Fähigkeit, andere zu begeistern und zu inspirieren, konnte der Wechsel zu einer angehörigenfreundlichen Intensivstation gelingen. Als sehr guter Manager kann er im Team Verantwortung abgeben und teilen, andere Ideen zulassen und diese flexibel integrieren, ohne dabei die Führung zu verlieren. Er hat die außergewöhnliche Fähigkeit, innovativ zu denken, konkrete Ideen zu formen und zum Leben zu erwecken. Damit ist Tobias Heckelsmüller das Gegenteil von betriebsblind.“ Er selbst sagt über seine Nominierung: „Ich hätte nie im Leben damit gerechnet und bin immer noch sprachlos, aber auch total dankbar.“

Der Bundesverband Pflegemanagement e. V. prämiert jährlich Nachwuchsführungskräfte, die sich durch Engagement, Kreativität, soziale und fachliche Kompetenz sowie durch Empathie und die Fähigkeit zum Krisenmanagement auszeichnen.

Weitere Informationen:

Linda Schwed
09131 85-34532
linda.schwed(at)uk-erlangen.de

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