Tinnitus im Gehirn

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Mit dem MEG untersucht Dr. Nadia Müller-Voggel, wie ein Tinnitus im Gehirn verarbeitet wird. Foto: Franziska Männel/Uniklinikum Erlangen

Uniklinikum Erlangen sucht Teilnehmende für zwei Studien zu neurologisch bedingten Ohrgeräuschen

Hören Sie das auch? Dieses Pfeifen, dieses Piepen? Wer unter einem Tinnitus leidet, wird permanent von Ohrgeräuschen begleitet, die Außenstehende nicht wahrnehmen. Der Begriff „Tinnitus“ leitet sich vom lateinischen Wort „tinnire“ ab, was so viel wie klingeln oder klimpern bedeutet. Betroffene berichten aber auch von Summen, Rauschen, Klicken oder Klopfen. Die Ursachen dafür können ganz unterschiedlich sein. Eine Forschungsgruppe der Neurochirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Michael Buchfelder) des Uniklinikums Erlangen untersucht jetzt, welche Prozesse im Gehirn dafür verantwortlich sind, dass akut auftretende Ohrgeräusche chronisch werden, und sucht für ihre Studien noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Die Forschenden verfolgen verschiedene Ansätze, um Risikofaktoren für die Entwicklung von Tinnitus zu identifizieren und neurophysiologische Prozesse aufzudecken, die eine Chronifizierung von Ohrengeräuschen begünstigen. In den beiden Studien konzentrieren sie sich deshalb auf auditive und vor allem auch auf nichtauditive Abläufe, die die Klang- und Phantomwahrnehmung bei Tinnituspatientinnen und ‑patienten beeinflussen.

Teilnehmende gesucht!

„Wir suchen einerseits Probandinnen und Probanden mit fast dauernd zu hörendem Tinnitus, der noch nicht länger als acht Wochen besteht“, erklärt Dr. Nadia Müller-Voggel, Leiterin der Forschungsgruppe. „Für die zweite Studie suchen wir andererseits auch Menschen, die immer wieder einen vorübergehenden Tinnitus unter Stress oder nach Lärm haben.“ Die Forschenden untersuchen dann mittels Magnetenzephalografie (MEG), wie der akute Tinnitus im Gehirn während der Durchführung verschiedener Aufgaben verarbeitet wird. Mit einer MEG-Messung, die rein passiv und nicht schädlich ist, lassen sich magnetische Signale aufzeichnen, die durch die Aktivität von Nervenzellen im Gehirn entstehen. Darüber hinaus testen die Forschenden das Hörvermögen der Teilnehmenden und erfassen die spezielle Art des Tinnitus.

Die Studienteilnahme umfasst ein bis zwei Termine (Dauer: je drei Stunden) im MEG-Labor des Uniklinikums Erlangen in den Kopfkliniken, Schwabachanlage 6. Die Probandinnen und Probanden erhalten eine Erstattung anfallender Fahrtkosten und eine Aufwandsentschädigung von 15,00 Euro pro Stunde.

Kontaktdaten zur Studienteilnahme:

09131 85-39222
09131 85-34672
megstudien.erlangen@gmail.com

Weitere Informationen:

Dr. Nadia Müller-Voggel
09131 85-36989
nadia.mueller-voggel@uk-erlangen.de

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