Enttarnung eines Karzinoms

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Förderung eines Erlanger Forschungsprojektes zum Darmkrebs

Krebszellen wollen wachsen – das Immunsystem will sie daran hindern. Um von der körpereigenen Abwehr nicht entdeckt zu werden, tarnen sich die Tumorzellen beispielsweise. Diesen Mechanismen geht Dr. Nathalie Britzen-Laurent, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Chirurgischen Klinik, auf den Grund. Ziel ihres Forschungsprojektes ist die Enttarnung des kolorektalen Karzinoms. Dabei fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Erlanger Naturwissenschaftlerin in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 270.000 Euro.

Das kolorektale Karzinom, der sogenannte Darmkrebs, ist mit über 60.000 neuen Fällen pro Jahr die zweithäufigste Krebserkrankung. Das Wachstum der Tumoren wird unter anderem durch Wechselwirkungen zwischen den bösartigen Krebszellen und den gesunden Körperzellen entscheidend reguliert. Insbesondere das Immunsystem ist in der Lage, das Wachstum von Tumoren zu unterdrücken. Dementsprechend versuchen Krebszellen, sich vor dem Immunsystem zu verbergen oder dessen Reaktion zu hemmen. Die vielfältigen Strategien der Tumorzellen in diesem Abwehrkampf sind bisher nur zum Teil aufgeklärt.

Hier setzt das Projekt von Dr. Britzen-Laurent an, die im Translational Research Center die molekularen Mechanismen dieser Abwehr erforscht. Prof. Dr. Dr Michael Stürzl, Leiter der Molekularen und Experimentellen Chirurgie, freut sich sehr über die Unterstützung durch die DFG:

Die Förderung dieses wichtigen translationalen Projektes ist ein weiterer Beleg für die erfolgreichen Nachwuchsfördermaßnahmen des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät. Die vielfältigen internen Nachwuchsförderprogramme hatten einen wesentlichen Anteil daran, dass Dr. N. Britzen-Laurent, die ursprünglich mit einem Marie-Curie-Stipendium aus Frankreich in meine Arbeitsgruppe gekommen ist, diese kompetitive Förderung einwerben konnte.

Dr. Britzen-Laurent hofft, dass die Ergebnisse ihrer Forschung dazu beitragen werden, neue personalisierte Therapieformen zu entwickeln, mit denen eine Tumor-gerichtete Immunantwort gezielt gefördert oder wiederhergestellt werden kann.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Dr. Michael Stürzl

Tel.: 09131 85-39520