Überraschende Perspektiven

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Kreative Blickfänger: Diese 18 Bilder setzen Mitarbeitende der Kinder- und Jugendklinik des Uniklinikums künstlerisch in Szene. Foto: Luise Laufer/Uniklinikum Erlangen

Erlanger Fotograf setzt Mitarbeitende der Kinderklinik auf ungewöhnliche und beeindruckende Weise in Szene

Der erste Eindruck verrät selten die ganze Geschichte hinter einer Sache. Zudem ist unsere Wahrnehmung durch äußere Umstände beeinflussbar. Diese Erkenntnisse möchte Fotograf Jürgen Hinterleithner mit einem neuen Projekt vermitteln, das in Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden der Kinder- und Jugendklinik (Direktor: Prof. Dr. Joachim Wölfle) des Uniklinikums Erlangen entstand. Die hochwertigen Bilder, die überraschende Perspektiven auf die verschiedenen klinischen Arbeitsbereiche eröffnen, wurden am Donnerstag, 30. November 2023, im Rahmen einer Vernissage in der Kinderklinik präsentiert. Ermöglicht wurde die Aktion durch großzügige Unterstützung der Sanitätshaus OrthoPoint – Rückl & Schick GmbH für die Herstellung der Bilder und der Scholten Malerfachbetrieb GmbH für die Neugestaltung der Ausstellungsfläche.

Jürgen Hinterleithner arbeitet häufig mit Collagen und kombiniert dabei Gegenstände auf eine einzigartige Weise. Daraus entstehen ungewohnte Perspektiven auf Dinge, die man eigentlich gut zu kennen glaubt. „Als ich mein Bild das erste Mal sah, habe ich zusammen mit dem Projektinitiator, unserem stellvertretenden Klinikdirektor Prof. Metzler, versucht, alle Detailaufnahmen zu deuten. Einige Elemente konnten wir wirklich erst nach längerem Überlegen zuordnen“, sagt Florian Ammon begeistert, der seit elf Jahren auf der Station 1C als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger arbeitet und einer der Portraitierten ist. „Das eröffnet mir selbst einen ganz neuen Blick auf die Gegenstände, mit denen ich in meiner täglichen Arbeit zu tun habe. Aber auch alle anderen, die das Bild betrachten, werden über dessen Aussagekraft staunen.“

Produktionstechnik mit Prismen

Neben der besonderen Collagetechnik sind die auf 50 mal 70 Zentimeter gerahmten, hochwertigen Bilder mit einem weiteren Effekt ausgestattet: Durch den Einsatz eines verfeinerten Lentikulardruckverfahrens, das viele von Wackelbildern auf Postkarten kennen, werden unterschiedlichen Wahrnehmungen möglich. Je nachdem, aus welchem Blickwinkel die Bilder betrachtet werden, können unterschiedliche Menschen andere Farben und Formen erkennen, obwohl sie auf ein und dasselbe Bild sehen. „Meine Arbeit soll dazu anregen, den eigenen Standpunkt zu hinterfragen, konträre Meinungen erst einmal zuzulassen und die Motivationen dahinter zu verstehen“, so Jürgen Hinterleithner. „Denn eine eindimensionale Urteilsbildung ist in Zeiten von zunehmender Abschottung in der eigenen Blase wichtiger denn je.“

Wertschätzung der Mitarbeitenden

Die insgesamt 18 Bilder, für die Mitarbeitende aus dem pflegerischen und dem ärztlichen Bereich, der Physiotherapie, der Studienzentrale, aus dem Labor, dem technischen Dienst und der Verwaltung Modell standen, geben nicht nur detaillierte Einblicke in die tägliche Arbeit, sondern sind auch ein Symbol der Wertschätzung. „Die Fotos veranschaulichen auf eine beeindruckende Weise, dass ein Klinikbetrieb nur funktionieren kann, indem alle Professionen und Berufsgruppen gleichberechtigt sichtbar sind und diese eng miteinander arbeiten“, erklärt Prof. Metzler, der gemeinsam mit dem Fotografen die Idee hinter dem Projekt entwickelte. „Jede Einzelne und jeder Einzelne ist wichtig, damit unsere Patientinnen und Patienten erstklassige Behandlungen erhalten können.“

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Markus Metzler
09131 85-33731
markus.metzler(at)uk-erlangen.de

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